Geschichte
Hainburgs
Eingebettet in eine märchenhafte Landschaft liegt Hainburg a. d. Donau zwischen zwei europäischen Hauptstädten - Wien und Bratislava. Hainburg, ein Tor in die Vergangenheit mit malerisch engen Gässchen und zahlreichen Bauwerken, repräsentiert Architekturstile aus mehreren Epochen. Stark befestigte Stadttore und Türme waren und sind durch alle Jahrhunderte ein Symbol für Schutz und Sicherheit.
Urgeschichte
am Fuße der Teichberge im Osten der Stadt jungsteinzeitliches Dorf, Grab eines 2–3-jährigen Knaben mit Grabbeigaben aus Spondylus-Perlen, die Warenverkehr mit Adria oder Schwarzem Meer bezeugen; Siedlungsspuren der Kupferzeit; frühbronzezeitliche Hockerbestattungen
am Braunsberg eisenzeitliche Siedlungsspuren: Funde einer hallstattzeitlichen Siedlung und einer keltischen Höhenbefestigung aus der La Tene-Zeit (1999: Rekonstruktion eines Wachturmes mit Palisadenzaun)
Römerzeit
Um Zeitenwende Ende der keltischen Befestigungsanlage auf dem Braunsberg; im 1. Jh. n. Chr. errichten die Römer das Legionslager Carnuntum und im Verlauf des 1. Jh. n. Chr. entwickelt sich eine Zivilstadt; um 400 n. Chr. Ende des römischen Carnuntums, die römische Bevölkerung verlässt die Stadt
Völkerwanderungszeit
Besiedelung durch Germanenstämme (Heruler, Rugier, Awaren, Langobarden und Slawen) auf Gebiet zwischen den Resten des römischen Carnuntum und Hainburg
1042
Erste Erwähnung der „Heimenburg“ weil Zerstörung durch den deutschen Kaiser Heinrich III., vermutlich ist die verloren gegangene Burgwall-Siedlung „Am Stein“ neben der Marienkirche in Bad Deutsch-Altenburg gemeint
1050
Neuerrichtung der Heimenburg laut Chronik des Klosters Niederaltaich, vermutlich schon am heutigen Schlossberg zu lokalisieren; aufgrund der guten geografischen Lage entwickelt sich die Burgstadt schnell zu einem florierenden Handelsplatz
13. Jh.
Blütezeit Hainburgs, Ausbau der Stadtbefestigung unter Leopold V. mit Lösegeld aus der Gefangennahme des englischen Königs Richard Löwenherz, Stadterweiterung Richtung Donau; 1252 Hochzeit des Böhmenkönigs Ottokar mit der letzten Babenbergerin Margarethe; Bau der Martinskirche und des Minoritenklosters
Ungarn- und Osmanenkriege
Konflikt von Kaiser Friedrich III. mit Ungarn, 1482 Eroberung Hainburgs durch den ungarischen König Matthias Corvinus, 1490 Rückeroberung durch Kaiser Maximilian
Verwüstungen und Notzeiten durch die Eroberung Hainburgs durch die Osmanen (1529), den dreißigjährigen Krieg und die Pest, Niedergang der Stadt durch Osmaneneroberung 1683 mit mehreren tausend Gefallenen
18. und 19. Jh.
1723 Gründung der Tabakmanufaktur im ehemaligen Minoritenkloster bringt wieder neuen Aufschwung, rege Bautätigkeit
1757 Bau des Schlosses am Fuße des Braunsberges durch Graf Gabriel Bethlen, 1852 vom Staat übernommen, Einrichtung einer Kadettenschule und von 1913–1918 eine k.u.k. Militärakademie
Wohlstand durch Infrastruktur wie z. B. 1830 Dampfschiffverbindung mit Wien, 1870, Einrichtung der Telegrafenverbindung, 1887 Bahnlinie für Güterverkehr nach Bruck
20. und 21. Jh.
Auflösung der Donaumonarchie, Hainburg wird Grenzstadt und verliert an Bedeutung
Zerstörung Hainburgs durch 2. Weltkrieg und Einmarsch sowjetischer Truppen, langsame Wiedererrichtung der zerstörten Gebäude
1984 Hainburger-Au-Besetzung zur Verhinderung eines von den Donaukraftwerken geplanten Kraftwerks
1996 Unterzeichnung der Nationalpark-Urkunde
1989 öffnung des „Eisernen Vorhangs“ und „Friedensfest“ an der Grenze zur Thebener Überfuhr, Hainburg für Slowaken Tor in den Westen, Intensivierung des Verkehrsaufkommens und neue Ansiedler vor allem durch EU-Beitritt der Slowakei 2004
2007 Verkauf der Tabakwerke an Japan Tobacco International, Umbau des ehemaligen Blattmagazins zur „Kulturfabrik“, 2011 Niederösterreichische Landesausstellung „Erobern – Entdecken – Erleben“ in Carnuntum, Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg